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Analog-/Digitalfotografie
Umgangssprachlich bezeichnet man die Fotografie, welche nicht elektronisch arbeitet, als analoge Fotografie. So muss in eine Analogkamera ein lichtempfindlicher Film eingelegt und belichtet werden, während bei der digitalen Fotografie ein lichtempfindlicher, elektronischer Chip (Sensor) die Bildinformation aufnimmt und digital codierte Zahleninformation übersetzt.
Analoge Fotos entstehen durch aufeinanderfolgende chemische (Entwicklungs-)Prozesse und sind an Materie gebunden (Fotopapier/-platte, Film). Wer analoge Fotos herstellt und bearbeitet, arbeitet vorwiegend in einem Fotolabor (Dunkelkammer). Digitale Fotos existieren zunächst nur als digitale Bilddatei und sind nicht materiell existent. Wer digitale Fotos macht, verarbeitet sie meistens am Computer oder Smartphone.
Beide Verfahren haben ihre Vor-/ und Nachteile, sind aber weder besser noch schlechter als die jeweils andere Form der Fotografie. Mit welchem fotografischen Verfahren man letztendlich arbeitet ist somit keine Frage der fotografischen Qualität, sondern vielmehr der künstlerisch, ästhetische Intention.
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Aufnahmeformat
Mit Aufnahmeformat ist die Größe der Fläche gemeint, auf die das Motiv der Aufnahme projiziert wird. Dieser entspricht bei analogen Kameras dem Film, bei digitalen dem Sensor. Als Standard gilt das Kleinbildformat mit den Abmessungen 36 x 24 mm. Bei einer Kamera mit Crop-Faktor ist das Aufnahmeformat kleiner. Bei gleicher wird im Gegensatz zur mit Kleinbildformat folglich ein kleiner Bildausschnitt aufgenommen.
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Belichtungszeit
Die Belichtungszeit bestimmt, wie lange das Licht auf den Bildsensor oder Film trifft. Diese kann an der Kamera durch die Verschlusszeit eingestellt werden. Insgesamt gibt es drei Arten von Verschlüssen: der mechanische Schlitzverschluss, der Zentralverschluss und der elektronische Verschluss.
Der Belichtungsmesser, als externes Gerät oder meist in der Kamera verbaut, ermittelt die Helligkeit des abzubildenden Motivs, wonach sich dann die Einstellung der Belichtungszeit und der Blende richtet. Die Belichtung kann von einem Bruchteil einer Sekunde bis zu Stunden reichen. Durch die Wahl einer kurzen Belichtungszeit können sehr schnelle Bewegungen noch scharf abgebildet werden (z.B. 1/2000s).
Ab mehreren Sekunden Belichtungszeit spricht man von Langzeitbelichtungen. Dabei ist zu beachten, dass das Foto aus der freien Hand schnell verwackelt wird, daher ist ein Stativ bei Langzeitbelichtungen empfehlenswert. Durch diese Einstellung ist es möglich, fließende Bewegungen auf dem Foto einzufangen (Nachtaufnahmen, Astrofotografie…).
Die Belichtungszeit ist nicht nur von den Lichtbedingungen abhängig, sondern auch von der Blende und der Lichtempfindlichkeit.
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Bildausschnitt
Der Bildausschnitt ist ein wesentliches Element der fotografischen Bildgestaltung und wird verwendet, um das Motiv zu definieren. Der Bildausschnitt schließt nicht nur Elemente ein, sondern lässt somit auch alles außerhalb liegende unsichtbar. Hierbei gibt der Sucher, beziehungsweise der Bildschirm, ein festes Seitenverhältnis vor. Der Ausschnitt kann beim Fotografieren festgelegt, aber auch im Nachhinein, im analogen Fotolabor oder mittels digitaler verändert werden.
Wie die perspektivische Wirkung des Ausschnitts ist, hängt von der des Objektivs ab
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Bildbearbeitung
Bildbearbeitung bezeichnet die Veränderung von Fotografien, Negativen oder digitalen Bildern. Dabei kann die Bearbeitung auf oder Weise stattfinden.
Als Technik der Bildbearbeitung wird auch die Bildretusche dazu genutzt, um Fotos nachzubessern und diese in ihrer Wirkung zu verändern. Bei der Bildmontage werden mehrere Motive zu einem neuen Bild zusammengefügt. Im Gegensatz zur analogen Collage geschieht dies im digitalen Prozess oft mit dem Ziel der täuschend echten Bildbearbeitung. Es ist somit möglich durch die Bearbeitung von Fotos irreale Bildwelten zu erschaffen.
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Blende
Die Blende ist ein Bauteil des Objektivs und besteht aus kreisförmig angeordneten Lamellen. Mit ihr kann der Lichteinfall geregelt und damit die Belichtung des Fotos gesteuert werden (im Zusammenspiel mit der und dem eingestellten -Wert). Die Blende beeinflusst zudem auch die : die Intensität hängt hierbei zusätzlich von der gewählten , dem Aufnahmeformat und dem Abstand zum Motiv ab).
Je weiter die Blende geschossen ist, desto weniger Licht gelangt auf den Kamerasensor. Eine kleine Blendenöffnung bewirkt zudem eine große Schärfentiefe.
Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht gelangt auf den Kamerasensor und die Schärfentiefe nimmt ab.
An der oder dem kann über die Blendenzahl die Öffnung der Blende eingestellt werden. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der Brennweite und der Öffnung und wird als Bruch dargestellt. Deshalb ist bei einer kleinen Blendenzahl die Blende weit geöffnet und bei einer großen eher geschlossen.
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Blitz
Mithilfe von Blitzgeräten lässt sich ein Motiv bei mangelndem Licht besser ausleuchten. Der Blitz kann ein Verwackeln des Motivs verhindern und Bewegungen festhalten. Auf einem mit Blitz fotografierten Bild, können sich ggf. folgende Auswirkungen dessen zeigen: Rote Augen bei Porträtaufnahmen, durch eine reflektierende Oberfläche entstandene Lichtflecken, Schattenlinien auf dem Hintergrund, hart wirkendes Licht oder auch eine kältere Farbtemperatur.
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Brennweite
Das Objektiv ist das Bauteil, durch welches das Licht in die Kamera fällt. Über die Brennweite definiert sich das Objektiv: Als Brennweite wird der Abstand zwischen Linse eines Objektivs und Bildebene (Film/Sensor) einer Kamera bezeichnet. Je nach Brennweite entstehen unterschiedliche Bildwirkungen. Es können folgende unterschieden werden:
Die Wirkung der Brennweite ist abhängig vom Aufnahmeformat. Ein „Normalobjektiv“ hat eine Brennweite von 50mm beim Kleinbildformat (36 x 24 mm). Der Bildwinkel entspricht dadurch in etwa dem des menschlichen Auges (46°).
Für Brennweiten unter 50mm spricht man von „Weitwinkelobjektiv“. Der Blickwinkel ist hierbei größer. Dadurch wird ein weiterer Bildausschnitt aufgenommen. Die Verzerrung ist bei diesen Fotos stärker. Objekte, die sich nahe an der Linse befinden, sind im Vergleich zu Objekten im Hintergrund deutlich größer. Die Bilder erhalten dadurch eine deutliche Bildtiefe.
Im Gegensatz dazu wirken Aufnahmen von Teleobjektiven flach und haben wenig Bildtiefe. „Teleobjektive“ haben eine Brennweite über 50mm. Der Bildwinkel ist enger, wodurch ein kleinerer Bildausschnitt aufgenommen wird. Dadurch kann dieses Objektiv zur Vergrößerung entfernter Objekte verwendet werden.
Objektive, bei denen sich die Brennweite verändern lässt, bezeichnet man als Zoomobjektive.
Die Brennweite beeinflusst auch die Schärfentiefe. Dabei gilt: Je kleiner die Brennweite, desto größer der Schärfentiefenbereich.
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Chemogramm
Das Chemogramm ist, neben dem Photogramm und Luminogramm, eine Möglichkeit, experimentell und ohne Kamera in der Dunkelkammer zu arbeiten. Dabei können durch das Auftragen von Entwickler und Fixierer auf belichtetem oder unbelichtetem Fotopapier verschiedene Effekte erzielt werden. Das Bild wird nur an den Stellen entwickelt bzw. geschwärzt, an denen der Entwickler auf das Fotopapier trifft. Das Fixierbad hellt das Fotopapier auf und stoppt den Entwicklungsprozess. Dieser Prozess kann in der Dunkelkammer oder im Tageslicht erfolgen. Je älter die Materialien sind, kann es bei Tageslicht zu gelb-, rosa- und violettstichigen Verfärbungen des Schwarzweiß-Fotopapiers kommen. Die Ergebnisse sind weder genau vorhersehbar noch exakt reproduzierbar, was jedes Chemogramm zu einem Unikat macht.
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Farbtemperatur
Licht ist zunächst die Grundvoraussetzung der Fotografie. Nicht nur die Lichtintensität beeinflussen die Wirkung eines Fotos sondern auch die Farbtemperatur.
Je nachdem um welche Beleuchtungsquelle es sich handelt, erscheint das Licht in verschiedenen farblichen Zusammensetzungen, die man als Farbtemperaturen bezeichnet. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen. Wobei ein niedriger Wert ein warmes Licht signalisiert (Kerzenlicht = ca 1.500 k, Sonnenuntergang ca. 3.200 k) und ein höherer Wert zunehmend kaltes Licht (blauer wolkenloser Himmel bis zu 12.000 k).
Das menschliche Gehirn ist im Stande, die unterschiedlichen Lichtsituationen automatisch zu verarbeiten, wohingegen die Digitalkamera den Weißabgleich benötigt um eine Lichtsituation möglichst der Realität entsprechend wiederzugeben. Dieser kann sowohl individuell, als auch automatisch eingestellt werden (AWB = automatic white balance).
Durch unterschiedliche Lichtsituationen können Stimmungen erzeugt oder Details hervorgehoben werden, wie zum Beispiel Oberflächenstrukturen eines Materials.
Direktes Sonnenlicht verursacht harte Schatten. Weiches natürliches Licht, z. B. durch Wolken fallendes Tageslicht, führt zu einer diffusen Beleuchtung. Dadurch können harte Schatten vermieden und Personen oder Gegenstände gleichmäßiger ausgeleuchtet werden.
Neben Tageslicht kann auch Kunstlicht oder Blitzlicht zur Beleuchtung dienen. Das Blitzlicht ist oft mit in der Kamera eingebaut und dient zur besseren Ausleuchtung von Personen oder Objekten.
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Fokus
Als „im Fokus“ bezeichnet man das Objekt auf einem Foto, auf dem das Augenmerk liegt. Je nach Schärfentiefe des Bildes wird es mehr oder weniger deutlich, wo der Fokus liegt. Bei Digitalkameras zeigt in der Regel ein kleines Quadrat auf dem Display oder im Sucher an, welcher Motivbereich scharfgestellt wird.
Kameras, die einen Autofokus haben, können das fokussierte Objekt automatisch scharf stellen. Dies geschieht durch die Bewegung der Linse im Objektiv, bei der sich ihr Abstand zum Sensor oder Film verringert oder vergrößert. Dieser Vorgang lässt sich bei analogen und hochwertigeren Digitalkameras auch manuell regeln.
Am Leichtesten ist der Begriff Fokus mit unseren eigenen Augen zu erklären. Unser Blickfeld wäre in dem Fall das ganze Foto, im Fokus hingegen liegt das, was wir gerade explizit anschauen.
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Kamera
Eine Kamera ist eine vom Menschen erfundene „Box“ mit einer Lochöffnung, die dazu genutzt wird, Lichtstrahlen einzufangen und zu speichern. Die einfachste Form einer Kamera ist die Lochkamera, bzw. Camera obscura (lat. für „dunkle Kammer“).Bei der Weiterentwicklung wurde das Loch durch ein Kollektiv aus mehreren Linsen ersetzt, die man als Objektiv bezeichnet.
Mittlerweile haben sich diverse Kameramodelle auf dem Markt etabliert. Neben den kleinen Kompaktkameras und Sofortbildkameras mit fest verbauten Objektiven, gibt es auch Spiegelreflexkameras und Systemkameras, bei denen man die Objektive wechseln kann.
Ein naheliegender Vergleich mit einer Kamera ist das (menschliche) Auge. Es verfügt mit Iris und Pupille über eine variable Öffnung (Blende) und mit der Netzhaut über eine lichtempfindliche Projektionsfläche (Film/Sensor) sowie über eine Linse, die durch Muskeln bewegt werden kann, um so auf diverse Distanzen scharf stellen zu können (Fokus). Gespeichert werden die gesehenen Bilder letztendlich im Gehirn (Speicherkarte).
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Lichtempfindlichkeit
In der analogen Fotografie steht die ISO-Angabe für die Lichtempfindlichkeit des Films. Je höher die Zahl, umso weniger Licht wird benötigt.
In der digitalen Fotografie bezieht sich die ISO-Zahl auf den Sensor und kann von Bild zu Bild anders eingestellt sein. Auch hier bedeuten kleine Zahlen (z.B. 100) weniger und große Zahlen (z.B. 64.000) eine höhere Empfindlichkeit. Man kann sich also merken: Je weniger Licht vorhanden, desto höher muss die Einstellung unter Umständen gewählt werden.
Neben dem ISO-Wert haben auch die Blende und die Belichtungszeit Auswirkungen auf die Helligkeit des Bildes. Die drei Aspekte beeinflussen sich gegenseitig und können sich in Bezug auf die Belichtung des Bildes aufheben oder verstärken.
Je nach Intention gewollte oder auch unerwünschte Folge der Wahl einer erhöhten ISO-Einstellung ist das sog. Bildrauschen. Hierbei entstehen Störungen im Bild durch abweichende Farbigkeit und Helligkeit einzelner Pixel. Als Folge nimmt auch die Detailgenauigkeit des Fotos ab.
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Luminogramm
Bei einem Luminogramm wird Licht auf einem lichtempfindlichen Material aufgezeichnet. In der Dunkelkammer kann Fotopapier mithilfe verschiedener Lichtquellen belichtet werden. Das Licht hinterlässt bei Bewegung eine Spur auf dem Fotopapier, die anschließend im Entwicklerbad sichtbar wird. Auch in der digitalen Fotografie kann man Lichtspuren einfangen. Hierfür wird die Langzeitbelichtung gewählt und die Lichtquelle vor der Kamera bewegt, während die Blende geöffnet ist.
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Perspektive
Die Perspektive und der Blickwinkel gehören zu den grundlegenden Gestaltungselementen in der Fotografie. Der Blick der Kamera entspricht der Perspektive, welche durch das Wechseln des Standortes verändert werden kann.
Der Blickwinkel entsteht durch die Brennweite des Objektivs und das Aufnahmeformat (Film- oder Sensorgröße). Bei einem Zoomobjektiv mit mehreren Brennweiten kann der Blickwinkel variieren.
Von Normalperspektive spricht man, wenn aus Augenhöhe fotografiert wird.
Bei der Froschperspektive fotografiert man von einem tieferen Standort. Kleine Dinge erscheinen hier größer. Architektur wird häufig aus der Froschperspektive fotografiert. Wenn man von einem erhöhten Standpunkt fotografiert, erhält man eine Fotografie in Vogelperspektive. Größere Objekten, zum Beispiel Gebäude, erscheinen dabei kleiner. Die Vogelperspektive verwendet man zum Beispiel zur Dokumentation von Städten und Landschaften.
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Photogramm
Photogramme entstehen durch die direkte Lichteinwirkung auf lichtempfindliches Material, ganz ohne die Verwendung einer Kamera.
Unterschiedliche Gegenstände können dazu in einem abgedunkelten Raum (z.B. Dunkelkammer) direkt auf das Fotopapier gelegt werden. Mit dem Vergrößerer oder mithilfe anderer Lichtquellen wird dann belichtet und anschließend entwickelt.
Lichtdurchlässige Materialien bilden sich auf dem Fotopapier in verschiedenen Graustufen ab. Undurchsichtige Gegenstände hingegen erscheinen weiß.
Das entstehende Foto ist das Negativbild des aufgelegten Gegenstandes.
Durch die Kombination von Photogramm und Negativ-Vergrößerung können ganz neue experimentelle Fotos entstehen.
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Schärfentiefe
Der Fokus ist genau die Ebene, die man mit der Kamera auswählt und scharf einstellt.
Die Schärfentiefe bezeichnet der Bereich, der vor und hinter der Fokusebene noch scharf abgebildet wird.
Bei zunehmender Entfernung zum Motiv wird der Bereich der Schärfentiefe größer.
Er wird geringer, je näher man sich am Aufnahmeobjekt befindet.
Bei kleiner Blende erweitert sich der Bereich der Schärfentiefe.
Vergrößert man die Brennweite, verkleinert sich die Schärfentiefe (bei gleicher Blende)
Wird ein kleineres Aufnahmeformat benutzt, ist eine größere Schärfentiefe möglich. Im Umkehrschluss bewirkt ein großes Aufnahmeformat eine kleinere Schärfentiefe.
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